Ein Prosit auf den Rhabarber!
Wir erinnern uns gerne an diese eine Familienfeier, als Tante Barbara fröhlich und munter den selbstgemachten Rhabarberschnaps, wie Limonade aus einem großen Glas trank. Es schmeckte einfach zu gut und! Pink und mit einer erfrischenden Note von Vanille – Tante Barbara machte die Familienfeier zu einem echten Erlebnis und hieß fortan nur noch Babsi-Rhabarber.
Ein Klassiker in der Frühlingsküche ist der Rhabarber auch ohne Alkohol. Mit seinem leicht säuerlichen und frischen Geschmack findet er seinen Weg in Kuchen, Kompott oder als Saft auch in erfrischende Schorlen.
Gegessen wurde der Rhabarber ursprünglich nicht – seine Wurzeln wurden im Mittelalter als Zutat für Arzneimittel verwendet und kamen erst später aus dem Himalaya und dem asiatischen Raum in die westliche Welt.
Die grün-roten Stangen wurden in Deutschland erstmals 1848 gewerbsmäßig in Hamburg angebaut. Als typisches Frühlings - Saisongemüse wird Rhabarber von April bis Juni erntefrisch auf den heimischen Märkten angeboten.
Gemüse oder Obst?
Rhabarber wird auch als gemeiner, gewöhnlicher oder echter Rhabarber bezeichnet. Oft fälschlich für Obst gehalten, zählt Rhabarber zu den Knöterichgewächsen und so - botanisch gesehen - zu den Gemüsen.
Es gibt verschiedene Sorten Rhabarber. Grundsätzlich unterscheidet sich der Rhabarber in grüne und rote Sorten. Die roten Sorten schmecken milder und fruchtiger. Bei den unterschiedlichen Sorten unterscheiden sich:
- Grünstieliger Rhabarber mit grünlichem Fleisch hat den höchsten Säuregehalt und liefert die stärksten Stangen.
- Rotstieligen Pflanzen mit grünem Fleisch sind weniger herb.
- Rotfleischige Sorten überzeugen mit mildem Geschmack und einem zarten Himbeeraroma. Dieser ist besonders beliebt und wird am meisten angebaut
Die Rhabarbersorte Goliath, die knapp einen Meter lang werden kann, wird nicht nur als Nutzpflanze angebaut, sondern verschönert mittlerweile so manchen Ziergarten.
Alles zu Einkauf und Lagerung von Rhabarber
Der gemeine Rhabarber wird saisonal von April bis Ende Juni angeboten.
Frischemerkmal für Rhabarber sind straffe, saftige Stängel mit frischen Schnittstellen - dann kommt das Staudengemüse direkt regional vom Feld.
Verbrauchst du den Rhabarber nicht direkt, lagerst du die pikant-säuerlichen Stangen am besten in einem feuchten Tuch im untersten Fach des Kühlschranks. So hält er sich 2-3 Tage frisch.
Möchtest du das Gemüse nach der Rhabarber-Saison verwenden, solltest du ihn einfrieren. Dazu wäschst du die Stangen und schneiden diese in Stücke, bevor du sie in entsprechende Behälter einfüllst und einfrierst.
Zubereitung von Rhabarber
Die Blätter des Rhabarbers solltest du nicht verwenden. Sie enthalten zu viel Säure und sind schwer verdaulich, bis ungesund.
Die Rhabarberstangen werden vor dem Verzehr immer geschält und sollten, aufgrund der enthaltenen Oxalsäure nicht roh gegessen werden.
Die Rhabarberstangen vor der Zubereitung gut abwaschen, dünn schälen, die Stielenden abschneiden und in mundgerechte Stücke schneiden. Anschließend blanchieren, kochen oder als Kuchenbelag verwenden. Kochst du den Rahbarber solltest du das Kochwasser anschließend nicht mehr verwenden.
Sauer macht lustig – auch beim Rhabarber?
Der unverwechselbare, fruchtig-saure Geschmack des Rhabarbers entsteht durch die enthaltenen Fruchtsäuren wie Apfel-, Zitronen- und Oxalsäure. Letztere kann in höheren Dosen schädlich sein. Sowohl durch das Schälen als auch das Kochen des Rhabarbers lässt sich der Oxalsäuregehalt aber verringern. Zudem können Bananen und Milchprodukte die Säure ausgleichen.
Rhabarber enthält zudem viel Vitamin C, Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium und den verdauungsfördernden Ballaststoff Pektin. Zudem enthält das Frühlingsgemüse viel Wasser und ist sehr kalorienarm.
Übrigens: Nach dem Verzehr von Rhabarber solltest du nicht gleich zur Zahnbürste greifen, denn die Säure weicht kurzfristig den Zahnschmelz auf. Damit dieser beim Zähneputzen nicht beschädigt wird, sollten zwischen Rhabarber-Verzehr und Zähneputzen mindestens 30 Minuten liegen.
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